Mittwoch, 29. Mai 2013

Rotbauchunke (Bombina bombina, LINNAEUS, 1761)


Klasse:                                   Amphibia (Amphibien)
Ordnung:                                Anura (Froschlurche)
Unterordnung:                        Archaeobatrachia, (urtümliche Froschlurche)
Familie:                                   Bombinatoridae (Unken und Barbourfrösche)
Gattung:                                 Bombina (Unken)
Art:                                         Bombina bombina (Rotbauchunke)






Beschreibung:
Die Rotbauchunke ist ein stark wassergebundener Froschlurch mit ca. 4,5 cm Kopf-Rumpf-Länge. Der Körper ist abgeflacht, die Schnauze rund. Das Trommelfell ist nicht sichtbar, die Pupille herzförmig. Die Haut ist mit kleinen Warzen übersäht, die mit einer schwarzen Hornkuppe versehen sind. Im Nacken befindet sich ein dunkler bogenförmiger Drüsenkomplex. Die Oberseite ist graubraun bis olivbraun gefärbt, die Unterseite ist schwarz bis dunkelgrau und mit roten oder orangefarbenen Flecken besetzt.

Verwechslung mit anderen Arten:
Die Rotbauchunke hat eine sehr markante Körperform und kann nur mit der Gelbbauchunke (Bombina variegata) verwechselt werden.

Verbreitung:
Die Rotbauchunke ist von Nordostdeutschland bis zum Ural, von Dänemark bis in die Türkei verbreitet. In Österreich konzentriert sich die Verbreitung auf die östlichen Bundesländer. Die Schwerpunkte der Verbreitung liegen in den pannonischen Tiefländern, der südlichen Steiermark, im Weinviertel und in den Donauauen östlich der Wachau. In den Donauauen um den Weikerlsee bei Linz konnten im Frühjahr vereinzelt Rotbauchunken beobachtet werden.

Aquatischer Lebensraum:
Im Gegensatz zur Gelbbauchunke bevorzugt die Rotbauchunke größere Gewässer zur Laichablage. Neben überschwemmten Wiesen findet man die Rotbauchunke auch in Augewässern mit ausgeprägter submerser Vegetation.

Terrestrischer Lebensraum:
Die Rotbauchunke lebt meistens im oder in unmittelbarer Umgebung des Laichgewässers.

Vergesellschaftung mit anderen Arten:
Die Rotbauchunke ist oft mit den einheimischen Molcharten (Teichmolch, Kammmolch) vergesellschaftet, da diese ebenfalls Gewässer mit submerser Vegetation bevorzugen.

Nahrung:
Die Rotbauchunke ernährt sich von Insekten, Insektenlarven, Würmern und Schnecken.

Fortpflanzung:
Sobald die Wassertemperatur 16°C überschreitet, beginnt die Paarungszeit der Rotbauchunken. Die Männchen beginnen mit den Paarungsrufen, die zur Revierabgrenzung und zum Anlocken der Weibchen dienen. Im Gegensatz zur Gelbbauchunke haben die Männchen der Rotbauchunke größere Kehlblasen  die Anzahl der Rufe liegt bei unter 40 Rufen /Minute. Die Laichballen enthalten ca. 80-300 Eier, die Larven entwickeln sich abhängig von der Wassertemperatur innerhalb von 8-12 Wochen. 

Überwinterung:
Im Spätsommer verlassen die Unken die Gewässer, ab Herbst überwintern die Tiere in Erdhöhlen oder unter Totholz nahe der Laichgewässer.

Gefährdung:
Die Rotbauchunke ist in vielen Teilen Europas stark gefährdet, da der natürliche Lebensraum weitgehend zerstört wurde. Durch Trockenlegung von Augebieten und Auwiesen verschwanden viele Laichgewässer. Vielerorts kommt die Rotbauchunke nur mehr in naturbelassenen Augebieten und Naturschutzgebieten vor.