Klasse: Amphibia (Amphibien)
Ordnung: Anura (Froschlurche)
Unterordnung: Archaeobatrachia,
(urtümliche
Froschlurche)
Familie: Bombinatoridae (Unken und
Barbourfrösche)
Gattung: Bombina (Unken)
Art: Bombina
bombina
(Rotbauchunke)
Beschreibung:
Die Rotbauchunke ist ein stark wassergebundener
Froschlurch mit ca. 4,5 cm Kopf-Rumpf-Länge. Der Körper ist abgeflacht, die
Schnauze rund. Das Trommelfell ist nicht sichtbar, die Pupille herzförmig. Die
Haut ist mit kleinen Warzen übersäht, die mit einer schwarzen Hornkuppe
versehen sind. Im Nacken befindet sich ein dunkler bogenförmiger Drüsenkomplex.
Die Oberseite ist graubraun bis olivbraun gefärbt, die Unterseite ist schwarz
bis dunkelgrau und mit roten oder orangefarbenen Flecken besetzt.
Verwechslung mit anderen Arten:
Die Rotbauchunke hat eine sehr markante
Körperform und kann nur mit der Gelbbauchunke (Bombina variegata) verwechselt
werden.
Verbreitung:
Die Rotbauchunke ist von Nordostdeutschland bis
zum Ural, von Dänemark bis in die Türkei verbreitet. In Österreich konzentriert
sich die Verbreitung auf die östlichen Bundesländer. Die Schwerpunkte der
Verbreitung liegen in den pannonischen Tiefländern, der südlichen Steiermark,
im Weinviertel und in den Donauauen östlich der Wachau. In den Donauauen um den
Weikerlsee bei Linz konnten im Frühjahr vereinzelt Rotbauchunken beobachtet
werden.
Aquatischer Lebensraum:
Im Gegensatz zur Gelbbauchunke bevorzugt die
Rotbauchunke größere Gewässer zur Laichablage. Neben überschwemmten Wiesen
findet man die Rotbauchunke auch in Augewässern mit ausgeprägter submerser
Vegetation.
Terrestrischer Lebensraum:
Die Rotbauchunke lebt meistens im oder in
unmittelbarer Umgebung des Laichgewässers.
Vergesellschaftung mit anderen Arten:
Die Rotbauchunke ist oft mit den einheimischen
Molcharten (Teichmolch, Kammmolch) vergesellschaftet, da diese ebenfalls
Gewässer mit submerser Vegetation bevorzugen.
Nahrung:
Die Rotbauchunke ernährt sich von Insekten,
Insektenlarven, Würmern und Schnecken.
Fortpflanzung:
Sobald die Wassertemperatur 16°C überschreitet,
beginnt die Paarungszeit der Rotbauchunken. Die Männchen beginnen mit den
Paarungsrufen, die zur Revierabgrenzung und zum Anlocken der Weibchen dienen.
Im Gegensatz zur Gelbbauchunke haben die Männchen der Rotbauchunke größere
Kehlblasen die Anzahl der Rufe
liegt bei unter 40 Rufen /Minute. Die Laichballen enthalten ca. 80-300 Eier,
die Larven entwickeln sich abhängig von der Wassertemperatur innerhalb von 8-12
Wochen.
Überwinterung:
Im Spätsommer verlassen die Unken die Gewässer,
ab Herbst überwintern die Tiere in Erdhöhlen oder unter Totholz nahe der
Laichgewässer.
Gefährdung:
Die Rotbauchunke ist in vielen Teilen Europas
stark gefährdet, da der natürliche Lebensraum weitgehend zerstört wurde. Durch
Trockenlegung von Augebieten und Auwiesen verschwanden viele Laichgewässer.
Vielerorts kommt die Rotbauchunke nur mehr in naturbelassenen Augebieten und
Naturschutzgebieten vor.