Dienstag, 11. Juni 2013

Ansicht des Donauabschnittes Enns-Ardagger, Aufnahme 1907

Diese historische Karte aus dem Jahr 1907 zeigt die Donau im Abschnit von Enns bis Ardagger. Die Donau ist noch nicht an allen Stellen reguliert, es sind auch noch keine Kraftwerksbauten vorhanden. Bei St.Pantaleon/Erla fließt die Donau bereits im heutigen Flussbett, im Augebite sind aber noch breite Nebenarme zu erkennen. Bei Wallsee befindet sich der Hauptfluss im bereich des heutigen Donaualtarms, der Hüttinger Altarm ist hier breiter als die Donau eingezeichnet, aber schon durch ein Längsbauwerk vom Hauptfluss getrennt.

Montag, 10. Juni 2013

Kuriose Pressemeldungen zum Thema Hochwasser

Elementarereignisse wie das Hochwasser im Juni 2013 verleiten Medien immer wieder zu reisserischen Schlagzeilen und kuriosen und teilweise stark übertriebenen Meldungen. 

Hier ein kleiner Auszug, zu dem, was sich in den letzten Tagen in Österreichs Medienlandschaft abgespielt hat.

"Hochwasser - St. Valentin schwer von Enns-Fluten getroffen
Amstetten (APA) - St. Valentin (Bezirk Amstetten) ist von den Enns-Fluten schwer getroffen worden. Sonntagabend musste eine Frau aus einem vom Hochwasser eingeschlossenen Haus gerettet werden, auch die Feuerwehrzentrale war bedroht, teilte Philipp Gutlederer vom Bezirkskommando auf Anfrage mit. Zahlreiche Objekte in der 30 Jahre jungen Stadt seien überschwemmt."

Dieser Bericht wurde am 02.06.2013 von der Tiroler Tageszeitung (online Ausgabe) und diversen anderen Medien (u.a. NOEN am 03.06.2013, ORF.at am 02.06.2013) publiziert. 

Tatsache ist, dass die Stadt St.Valentin 20m über dem Enns-Niveau liegt und zudem die Enns im Bereich Rubring/Thaling aufgestaut ist. Der Ort kann praktisch gar nicht von der Enns überflutet werden. Unterhalb der Staumauer gab es naturgemäß Überflutungen im Augebiet, es waren aber keine Gebäude betroffen. In der Stadt selbst trat der Erlabach an einigen Stellen über die Ufer. Als ich am darauffolgenden Tag durch den Ort fuhr, zeugten lediglich prophylaktisch aufgetürmte Sandsäcke vom Hochwasser. Mein Auto stand während des ganzen Hochwassers 20m neben der Enns und ist unversehrt.

Eine weitere kuriose Mledung betraf den Bahnverkehr auf der Westbahn:

Am 03.06.2013 erfuhr man aus diversen Medien, dass die Westbahn zwischen St.Valentin und Amstetten gesperrt wäre, weil die Ennsbrücke überflutet sei. 

Da es zwischen St.Valentin und Amstetten keine Ennsbrücke gibt, genoss ich diese Meldung bereits mit Vorsicht und fuhr am Nachmittag problemlos mit einem halbleeren Intercity von St.Valentin nach Wien und wieder retour. Lediglich im bereich Aschbach erreichte der Zug nicht seine normale Fahrgeschwindigkeit und kam mit 7 Minuten Verspätung am Westbahnhof an. 

Weitere kuriose Meldungen wurden über die Situation in Grein publiziert. Während viele Medien Grein kurzfristig geographisch ins Machland verpflanzten, gab es vor allem Sensationsmeldungen über einen "15m hohen Damm, der dort aufgeschüttet wird". 

Auf den dazu publizierten Bildern sieht man ein Feuerwehrauto, das ungefähr die gleiche Höhe hat, wie der mobile Hochwasserschutz. 
Tatsache ist, dass der mobile Hochwasserschutz in Grein und in anderen Bereichen an der Donau eine Höhe von ca. 3,65m hat. Diese Spundwände sind schon lange in anderen Hochwassergebieten im Einsatz, so z.B. entlang der Enns in Steyr. Die irreführenden 15m beziehen sich auf den Pegelstand in Grein (Mittelwert 7,22m).

Die Meldung, dass in Wallsee ein Boot mit Jägern und Feuerwehrleuten gekentert sei, wurde von diversen Medien ebenfalls sehr unterschiedlich aufgefasst und publiziert. Laut einigen Medien wurden die Jäger mit dem Seil vom Hubschrauber geborgen, einige Medien verfrachteten das Boot kurzerhand nach Mautern bei Krems.

Auch über soziale Netzwerke wurden teilweise kuriose Meldungen verbreitet, die von manchen Medien aufgeschnappt wurden. So war immer wieder von einer Sperre der Nibelungenbrücke in Linz die Rede. Tatsache war, dass die Brücke zu keiner Zeit gesperrt war, lediglich die Unterführung unter der Brücke stand unter Wasser.

Kurios auch der Aufruf mancher Medien: "Schicken sie uns ihr bestes Hochwasserfoto" (z.B. nachrichten.at)...um sich im selben Atemzug über Schaulustige zu mokieren....

Was in den Medien niemals erwähnt wurde: viele Gegenden, die beim Hochwasser 2002 stark in Mitleidenschaft gezogen wurden, waren diesmal kaum oder nur wenig betroffen.