....und auf den Feldern bleiben jede Menge Fische zurück. In der Kronau und auch in anderen überschwemmten Gebieten geht langsam das Wasser zurück und die Lacken trocknen aus.
Dienstag, 23. Juli 2013
Montag, 15. Juli 2013
Biber (Castor fiber)
Als ich noch ein Kind war, fuhren wir oft zur Biberlacke nach St.Pantaleon. Von den namensgebenden Bibern war damals in den 70er und 80er Jahren keine Spur. die ersten Nagespuren der Biber entdeckte ich damals in den Donauauen um Hainburg, bzw. in den Marchauen bei Marchegg.
Es dauerte einige Zeit, bis sich auch im Gebiet um die Biberlacke wieder Biber einfanden. Um das Jahr 2000 konnte man dort die ersten Nagespuren erkennen. Entlang des Fischerhüttenbachs wurden Bäume angenagt und gefällt. Die ersten beiden Biber waren eine kleine Sensation, mittlerweile gehört der Biber zu den häufigen Tieren in den Donauauen. Allein im Gebiet um St.Pantaleon/Erla schätzt man die Population auf 20-30 Stück, aber auch in anderen Augebieten entlang der Donau, am unteren Inn und an der Enns ist der Biber bereits sehr häufig.
Nagespuren des Bibers |
schwimmender Biber an der Weiten Lacke bei St.Pantaleon/Erla |
überfahrener Biber bei Ybbs an der Donau |
Biberbau an der Weiten Lacke bei St.Pantaleon/Erla |
Biberbau an der Weiten Lacke bei St.Pantaleon/Erla |
Biber sind reine Pflanzenfresser und ernähren sich von jungen Trieben und Blättern der Weichhölzer. Entlang der Gewässer legen sie ihren Bau an, dessen Eingang unter der Wasseroberfläche liegt. Diese Bauten können gewaltige Dimensionen annehmen, Durchmesser von mehr als 10m und Höhen bis zu 2m sind keine Seltenheit.
Geländeaufhöhung im Bereich Enns/Kronau
Feld bei Enghagen |
Feld bei Enghagen |
60cm Auflandung im Augebiet bei Enghagen |
Maisfeld in Enghagen/Enns |
Maisfeld bei Kronau/Enns |
Hier wurde das Feld bereits freigeschaufelt. Das feld war ca. 1,5m hoch mit Feinsediment bedeckt. |
Altarm bei Kronau |
Mittwoch, 10. Juli 2013
"Gelsenplage in der Au!"
So und ähnlich lauteten die Schlagzeilen mancher Medien. Von einer Invasion war die Rede, von Horror,....in der Tat - für einen Städter, der es gewohnt ist, den Sommer in einer insektenfreien klimatisierten Umgebung zu verbringen, mag ein Ausflug in die Au derzeit zu einem traumatischen Erlebnis werden. Betritt man derzeit ein Augebiet, so ist man sofort von einer "Gelsenwolke" umgeben. Diese Plagegeister nutzen jede Gelegenheit, sich an der Haut niederzulassen und dort mit der Nahrungsaufnahme, dem Blutsaugen zu beginnen.
Die Stechmücken (Culicidae) sind eine Familie von Insekten. Weltweit gibt es davon ca. 3500 Arten, 104 kommen in Europa vor. Mit ihren Mundwerkzeugen können die Stechmücken die Haut ihres Wirtes durchbohren und mit dem Rüssel Blut saugen. Dieses Blut benötigen sie zur Eiproduktion. Einige Arten können gefährliche Krankheiten, wie z.B. Malaria oder Dengue Fieber übertragen. Die Stechmücken benötigen für ihre Fortpflanzung Gewässer, bevorzugt periodische Kleingewässer. Sie kommen daher bevorzugt in Sumpf- und Augebieten, Regenwäldern, in der Tundra und an Gewässern vor. In Österreich zählen vor allem die Flussauen, sowie die Schilfgebiete um den Neusiedler See und im Seewinkel zu den idealen Lebensräumen der Stechmücken. Die Larven können sich dort im Flachwasser und in Kleingewässern entwickeln. Oft reicht eine mit Wasser gefüllte Wagenspur, eine Wasserpfütze oder eine Regentonne im Garten als Brutstätte für Stechmücken. Nach Hochwässern bilden sich in den Überschwemmungsgebieten unzählige Kleingewässer, die als idelaer Lebensraum für die Larven dienen.
In den Augebieten entlang der Donau, March und am unteren Inn gibt es fast jedes Jahr zahlreiche Stechmücken. Einmal mehr - einmal weniger. Gelsenfreie Jahre sind äusserst selten und kommen nur alle paar Jahre in Sommern mit sehr langer Trockenperiode vor. Aber auch in einem Jahr wie heuer, in dem durch das Hochwasser im Juni ein idealer Lebensraum für die Gelsen geschaffen wurde, kann man das Augebiet betreten. Das Wetter ist schon einmal wichtig. Gelsen mögen keinen Wind und keinen Sonnenschein. Zudem sollte man lange Kleidung tragen und vor allem die Hand- und Fussgelenke schützen, da sich dort die Gelsen am liebsten niederlassen.
Stechmückenlarven in einem Kleingewässer in den Donauauen |
Stechmücke |
Dienstag, 9. Juli 2013
Donauauen, 09.07.2013
Wir waren heute vormittag in den Überschwemmungsgebieten um das Kraftwerk Wallsee-Mitterkirchen unterwegs. Durch den hohen Grundwasserstand sind noch immer Teile des Augebiets in St.Pantaleon-Erla überflutet. Auch auf einigen Feldern nördlich von Strengberg steht noch immer Wasser. Diese Wasserflächen haben sich mittlerweile zu Kleinbiotopen entwickelt. Seefrösche und Gelbbauchunken haben dort abgelaicht, zahlreiche Wasservögel haben sich auf den Wasserflächen eingefunden. Einige Wasserflächen liegen auch höher als der Grundwasserspiegel, was höchstwahrscheinlich daran liegt, dass die Sohle durch den angeschwemmten Schlamm abgedichtet wurde und das Wasser nicht abfliessen kann.
überschwemmtes Feld bei Au/Strengberg |
Im Bereich unterhalb des Kraftwerks Wallsee-Mitterkirchen konnten wir auf einigen Feldern Kaulquappen der Knoblauchkröte (Pelobates fuscus), Kaulquappen und juvenile Tiere von Seefrosch (Pelophylax ridibundus) und Gelbbauchunke (Bombina variegata) finden.
juvenile Gelbbauchunke (Bombina variegata) |
ca. 10cm grosse Larve der Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) |
Nordseitig ist im Bereich Saxen ein Grossteil der Felder beeits trocken
aber noch sehr stark verschlammt. Im Bereich der Entenlacke fanden wir
Kaluquappen von Laubfrosch (Hyla arborea) und Seefrosch (Pelophylax
ridibundus). Die Entenlacke selbst stand stellenweise mehrere Meter
unter Wasser. Auch hier hat das Hochwasser seine Spuren hinterlassen, die Geländeaufhöhungen sind aber geringer als in den Augebieten nahe des Kraftwerks.
verschlammtes Feld bei Saxendorf (Entenlacke) |
Entenlacke bei Saxen |
Montag, 8. Juli 2013
Geschiebe
Ein Fluss durchfliesst von seiner Quelle bis zur Mündung unterschiedliche Landschaften. Dementsprechend ändert er auch seine Gestalt und seine Sohlbeschaffenheit. Im Hochgebirge besteht die Sohle oft nur aus gewachsenem Fels oder groben Blöcken. Feinsedimente sind nur in geringem Maß vorhanden und lagern sich nur an bestimmten Stellen (z.B. Kehrwasser, Kolke) ab. Durch die Bewegung des Wassers wird Gestein zerkleinert, das heisst, dass der Anteil an Feinsedimenten mit der Entfernung von der Quelle zunimmt.
Die Sohle der Donau im Österreichischen Abschnitt besteht zum Grossteil aus Schotter mit einer Korngrösse von 20-63mm, auch als Grobkies bezeichnet. Gelegentlich findet man auch grössere Steine und Blöcke. Die Schotterterrassen sind landschaftsprägend in den Tiefländern entlang der Donau. Schotter hat auch eine grosse wirtschaftliche Bedeutung in der Bauindustrie und wird an vielen Orten im Tagbau entlang der Donau gewonnen.
Donauschotter bei Enns |
Donauschotter, Korngrösse von ca. 1-10cm |
Donauschotter bei Enns, im Hintergrund Anlandung von Feinsediment |
Neben dem Schotter zählen auch noch Mittelkies (Split) mit einer Korngrösse von 6,3-20mm und Feinkies (Grus) mit einer Korngrösse von 2-6,3mm zu den sohlbildenden Sedimenten in der Donau. Diese Korngrössen können allesamt trocken fraktioniert werden und sind somit wirtschaftlich nutzbar.
Diese Sedimente bilden die Sohle des Flusses, können aber bei höheren Strömungsgeschwindigkeiten, wie sie z.B. bei Hochwässern auftreten, mobilisiert und in Richtung Mündung verfrachtet werden.
Ab einer Korngrösse, die kleiner ist als 2mm beginnt der sogenannte Feinboden: Sand, Schluff und Ton. Diese Fraktionen sind in fast jedem Gewässer zu finden, der Anteil steigt mit der Entfernung von der Quelle. Feine Sedimente entstehen durch Erosion: steine werden durch die Strömungsbewegung im Wasser gerundet und kleiner geschliffen. Feinsediment bleibt über, wird bei höhrere Strömungsgeschwindigkeit im Wasser verfrachtet und lagert sich bei niedriger Strömungsgeschwindigkeit am Boden ab.
Diese Feinsedimente sind massgeblich für die Trübung von Flüssen verantwortlich.
Bei Hochwässern und den dadurch entstehenden hohen Strömungsgeschwindigkeiten werden immer mehr Sedimente im Fluss transportiert, die Trübung steigt.
In aufgestauten Flussbereichen passiert genau das Gegenteil: durch die niedrige Ströumngsgeschwindigkeit lagern sich Schwebstoffe am Boden ab. Neben den anorganischen Schwebstoffen (Sand, Ton, Schluff) transportiert der Fluss jede Menge organische Schwebstoffe: tierische und pflanzliche Zersetzungsprodukte.
Zusammen ergeben diese Schwebstoffe einen Schlamm, der sich bevorzugt in strömungsarmen Gewässerregionen absetzt. Vor allem in Staubereichen kommt es über die Jahre zu einer Akkumulation von Schlamm. Ökologisch sind Staubereiche anders zu betrachten als Fliessstrecken: durch die andere Sedimentzusammensetzung, durch niedrige Fliessgeschwindigkeiten und teilweise auch höhere Wassertemperaturen bieten sie Lebensraum für eine komplett andere Flora und Fauna.
Ab einer Korngrösse, die kleiner ist als 2mm beginnt der sogenannte Feinboden: Sand, Schluff und Ton. Diese Fraktionen sind in fast jedem Gewässer zu finden, der Anteil steigt mit der Entfernung von der Quelle. Feine Sedimente entstehen durch Erosion: steine werden durch die Strömungsbewegung im Wasser gerundet und kleiner geschliffen. Feinsediment bleibt über, wird bei höhrere Strömungsgeschwindigkeit im Wasser verfrachtet und lagert sich bei niedriger Strömungsgeschwindigkeit am Boden ab.
Diese Feinsedimente sind massgeblich für die Trübung von Flüssen verantwortlich.
Bei Hochwässern und den dadurch entstehenden hohen Strömungsgeschwindigkeiten werden immer mehr Sedimente im Fluss transportiert, die Trübung steigt.
In aufgestauten Flussbereichen passiert genau das Gegenteil: durch die niedrige Ströumngsgeschwindigkeit lagern sich Schwebstoffe am Boden ab. Neben den anorganischen Schwebstoffen (Sand, Ton, Schluff) transportiert der Fluss jede Menge organische Schwebstoffe: tierische und pflanzliche Zersetzungsprodukte.
Zusammen ergeben diese Schwebstoffe einen Schlamm, der sich bevorzugt in strömungsarmen Gewässerregionen absetzt. Vor allem in Staubereichen kommt es über die Jahre zu einer Akkumulation von Schlamm. Ökologisch sind Staubereiche anders zu betrachten als Fliessstrecken: durch die andere Sedimentzusammensetzung, durch niedrige Fliessgeschwindigkeiten und teilweise auch höhere Wassertemperaturen bieten sie Lebensraum für eine komplett andere Flora und Fauna.
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