Der Frühling hat begonnen und damit
auch die die Aktivitätszeit der Reptilien. Neben Eidechsen und
Sumpfschildkröten kann man seit einiger Zeit auch Schlangen
beobachten. Damit häufen sowohl Fundmeldungen von Schlangen aber auch jede Menge Schauermeldungen,
vor allem, was die Gefährlichkeit der Schlangen betrifft. So wird
z.B. regelmässig über Kreuzotternfunde in unserer Gegend berichtet,
obwohl die Kreuzotter und auch keine andere Giftschlange im Donauraum
vorkommt. Fast immer sind es Verwechslungen mit anderen
Schlangenarten oder Schauergeschichten, die einfach weitererzählt
werden. Aus diesem Grund möchte ich hier die bei uns vorkommenden
Schlangenarten einmal kurz vorstellen.
Ringelnatter (Natrix natrix): Die
Ringelnatter ist die weitaus häufigste Schlange im
Enns-Donau-Winkel. Ca. 8 von 10 Sichtungen sind Ringelnattern. Die
Schlange wird bei uns ca. 1m lang (Exemplare bis 1,5m kommen
gelegentlich vor, sind aber äusserst selten). Sie lebt bevorzugt an
oder in der Nähe von Gewässern und ernährt sich von Amphibien und
kleinen Fischen. An sonnigen Tagen sonnen sich die Schlangen gerne
auf Ästen oder Steinen und ergreifen rasch die Flucht, sobald sich
ein Mensch oder ein grösseres Haustier nähert. Wird die
Ringelnatter gefangen oder in die Enge getrieben, verströmt die
Schlange ein übelriechendes Sekret. Bisse durch Ringelnattern sind
extrem selten, die Schlange stößt meistens geschlossenem Maul zu,
ohne zu beissen. Sie kommt häufig in den Enns- und Donauauen, aber
auch an Schwimmteichen und Gartenbiotopen vor.
Ringelnatter (Natrix natrix) in ihrem natärlichen Lebensraum |
Ringelnattern sind ausgezeichnete Schwimmer |
Äskulappnatter (Zamenis longissimus):
Die Äskulappnatter ist die grösste einheimische Schlange. Sie wird
in Ausnahmefällen bis zu 2m lang, die meisten Äskulappnattern
werden aber nicht länger als 1,5m. Die wämeliebende Schlange kann
gut klettern und ernährt sich hauptsächlich von Mäusen, aber auch
von anderen Kleinsäugern. Aus diesem Grund kommt sich auch häufig
in der Nähe von Bauernhäusern, bei Holzlagerplätzen und
Komposthaufen vor. Manchmal dringt sie auch in Schuppen oder
Gartenhäuschen ein. Die Äskulappnattern sind ungiftig, beissen aber
zu, wenn man sie fängt oder reizt. Bevor sie zubeissen geben sie ein
schnarrendes Geräusch ab, indem sie die Bauchschuppen aneinander
reiben. Während die erwachsenen Äskulappnattern eher einfärbig
oliv, braun oder schwarz sind, weisen die Jungtiere eine typische
Zeichnung auf.
Äskulappnatter (Zamenis longissimus) |
Jugendzeichnung der Äskulappnatter |
Glatt- oder Schlingnatter (Coronella austriaca) |
In anderen Teilen Österreichs kommen weiters folgende Schlangenarten vor:
Würfelnatter (Natrix tessellata): die
Würfelnatter ist noch mehr ans Wasser gebunden als die Ringelnatter,
ein Vorkommen im Enns-Donau-Winkel ist aber nicht gesichert. Wohl
gibt es immer wieder dokumentierte Fundmeldungen in der Nähe, so
z.B. um Pleschingersee und an einigen Bächen im Mühl- und
Waldviertel. Aufgrund der Zerstörung ihrer Lebensräume ist aber die
Würfelnatter in Österreich sehr selten geworden.
Kreuzotter (Vipera berus): die Kreuzotter ist die häufigste Giftschlange Österreichs, kommt entlang der Donau nicht vor. Ihr Vorkommen in Österreich ist auf den Alpenraum und auf Teile des Mühl- und Waldviertels beschränkt. Es gibt sowohl Exemplare mit einem markanten Zick-Zack-Muster am Rücken, sowie komplett schwarze Exemplare. Die Gefährlichkeit der Kreuzotter wird sehr oft überschätzt. Die Schlange ist in der Regel sehr scheu und beisst nur im äussersten Notfall zu (wenn sie gefangen oder gereizt wird). Gefährliche Bisse von Kreuzottern sind extrem selten, da die Kreuzotter nur sehr wenig Gift injiziert. Ein tödlicher Kreuzotterbiss ist mir in Österreich nicht bekannt, der letzte dürfte schon einige Jahrzehnte zurück liegen.
Würfelnatter (Natrix tessellata) |
Kreuzotter (Vipera berus): die Kreuzotter ist die häufigste Giftschlange Österreichs, kommt entlang der Donau nicht vor. Ihr Vorkommen in Österreich ist auf den Alpenraum und auf Teile des Mühl- und Waldviertels beschränkt. Es gibt sowohl Exemplare mit einem markanten Zick-Zack-Muster am Rücken, sowie komplett schwarze Exemplare. Die Gefährlichkeit der Kreuzotter wird sehr oft überschätzt. Die Schlange ist in der Regel sehr scheu und beisst nur im äussersten Notfall zu (wenn sie gefangen oder gereizt wird). Gefährliche Bisse von Kreuzottern sind extrem selten, da die Kreuzotter nur sehr wenig Gift injiziert. Ein tödlicher Kreuzotterbiss ist mir in Österreich nicht bekannt, der letzte dürfte schon einige Jahrzehnte zurück liegen.
Sandviper, Hornviper (Viperaammodytes): die Sandviper kommt nur an einigen sehr isolierten
Standorten in Kärnten vor. Aufgrund der Verfolgung durch den
Menschen ist die Sandviper extrem selten geworden.
Wiesenotter: (Vipera ursinii): die
Wiesenotter gilt in Österreich als ausgestorben. Der letzte Nachweis
war in den 70er Jahren im Burgenland.
Generell gilt: alle einheimischen
Schlangenarten stehen unter Naturschutz. Sie dürfen nicht getötet
und gefangen werden. Von keiner Schlange geht irgendeine Gefahr aus.
Selbst Giftschlangen beissen nur, wenn sie eingefangen, gereizt oder
in die Enge getrieben werden. Sie benötigen ihr Gift in erster Linie
zur Jagd und setzen es nur in Notfällen zur Verteidigung ein.
Entlang der Donau und im Gebiet um Enns
gibt es keine natürlich vorkommenden Giftschlangen!
Weitere Infos zu den einheimischen Reptilien finden sie unter WWW.HERPETOFAUNA.AT
Weitere Infos zu den einheimischen Reptilien finden sie unter WWW.HERPETOFAUNA.AT