Montag, 22. November 2021

Presserückblick Jetski 2021

Es ist eigentlich kaum zu glauben: zum wiederholten Male hat es die Jetski-Geschichte auf die Titelseite eines Lokalmediums geschafft. Aus diesem Grund gibt es auch einen umfangreichen Presserückblick, der unter www.waterbike.at abrufbar ist. Als ich vor zwei Jahren an der Verhandlung in St.Pantaleon teilnahm, glaubte ich nicht, dass die Sache mal derartige Wogen aufwerfen würde. Die Antragsteller hatten sich damals mehr oder weniger blamiert und aus meiner Sicht schien das Projekt ohnehin zum Scheitern verurteilt. Ausser den beiden Antragstellern war niemand begeistert von der Geschichte, von Seiten der Bürgermeister wehte starker Gegenwind. Allein hier hätten seitens der Antragsteller schon die Alarmglocken läuten müssen: ein Projekt durchzuziehen, bei dem man keinerlei Rückendeckung von der Gemeinde hat, ist nicht wirklich sinnvoll. So dachte ich es mir, wurde aber eines anderen belehrt. 

Im Mai 2021 bekam ich die Nachricht, dass die Trainingsstrecke nun doch bewilligt worden sei. Ich liess mir die amtlichen Dokumente zukommen uns las mich ein. Zusätzlich zum 92-seitigen Bescheid fand ich noch ältere Bescheide, in denen es um die Errichtung einer Jetski-Strecke ging. erstaunlich war, dass die Sache schon sehr lange betrieben wurde - und immer wieder abgelehnt wurde. Liest man sich etwas ein, so ist das auch nicht verwunderlich. Die ganze Geschichte wirkt nicht wirklich professionell. Seitens der Antragsteller wurden immer wieder ausweichende Antworten auf die Fragen gegeben. Dinge wurden kleingeredet, es wurde versprochen, mit den Gemeindevertretern Kontakt aufzunehmen,....

Gerade die Kontaktaufnahme war äusserst mühsam: bis auf ein Treffen mit der Gemeinde St.Pantaleon-Erla, das von der Umweltanwaltschaft iniziiert wurde, kam seitens der Antragsteller genau nichts. Für Medienanfragen waren die Antragsteller im Juni noch erreichbar, danach herrschte Funkstille. Die Website des Vereins wurde ohnehin schon seit dem Jahr 2011 nicht mehr betreut und ist aktuell nicht mehr abrufbar. Und genau dieses Mauern verunsichert die Leute in der Region und bestärkt sie in der Ablehnung des Projektes. 

Wie geht man um mit Leuten, die nicht gesprächsbereit sind? Was ist, wenn es hier beim laufenden Betrieb zu Problemen kommt? Wer ist erreichbar, an wen darf ich mich wenden? Kein Wunder, dass sich so gut wie alle Anrainer gegen das Projekt verschworen haben. 

Dass der dem Einspruch der Gemeinde St.Pantaleon stattgegeben wurde, freut hier natürlich alle, die Anrainer, die Gemeindvertreter, Touristiker, Fischer, Radfahrer und vor allem die Natur. Man hofft, dass hier bald wieder Ruhe einkehrt und auch die Ruhe erhalten bleibt. Trotzdem herrscht auch eine gewisse Skepsis, denn die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Antragsteller auch nach jedem Rückschlag wieder bereit waren weiterzumachen und erneut einen Antrag stellten. 
 



 


 https://kurier.at/chronik/niederoesterreich/gerichtsurteil-macht-gegnern-von-geplanter-jetski-strecke-auf-der-donau-hoffnung/401808562


https://www.tips.at/nachrichten/enns/wirtschaft-politik/551150-gemeinden-erringen-teilerfolg-gegen-geplante-jetski-anlage-auf-der-donau


 https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/muehlviertel/etappensieg-vor-gericht-fuer-gegner-von-jetski-strecke;art69,3488783


 

 


 https://www.meinbezirk.at/enns/c-lokales/vorerst-keine-jetskis-an-der-donau_a4998478?fbclid=IwAR12hwjl_DqvKuVQuxMvE7Fk2LYSV_37UyskHTCnOqcvgQtXRBge3Ygkn4o

 


 https://www.falter.at/zeitung/20211019/wahrzeichen-und-wahrheit

 

 

https://www.meinbezirk.at/enns/c-lokales/jetski-konflikt-an-der-donau-kein-voelliges-verbot_a4913176?fbclid=IwAR030gs19UcxfewpBz1owzZUPFFoQcpB98ONtk-nDavnrfm9la6YTo_2nf0

 

https://www.tips.at/nachrichten/enns/wirtschaft-politik/546741-gemeinden-kaempfen-weiter-gegen-die-geplante-jetski-anlage?fbclid=IwAR3safuuNSAk8hBglU4PVuqkuXUiMCcA2xLwEzV-A5RIaLv_YK30f2tOSgQ


https://kurier.at/chronik/niederoesterreich/im-waterbike-streit-auf-donau-geht-recht-vor-umweltschutz/401748855?fbclid=IwAR0tNHlL29wjbAOWWtJ1NI9v25So-SHtkp-2qRU6MCLr5-jR6loXQjVDHuQ

 https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/AB/AB_07345/index.shtml

 https://www.liferadio.at/on-air/detail/widerstand-gegen-geplante-jetski-strecke-auf-der-donau
 


https://epaper.meinbezirk.at/webreader/index.html?edition=OOE%20Perg

 https://epaper.meinbezirk.at/webreader/index.html?edition=OOE%20Enns


 

Samstag, 19. Juni 2021

Wassermopedgaudi versus Natur

Die Überströmstrecke am Südufer der Donau bei St.Pantaleon kennen nicht viele. Wozu auch? Es führt keine öffentliche Strasse dort hin, es gibt dort keine Siedlungen, und kein Wirtshaus. Auch der Donauradweg führt dort nicht vorbei, da der Treppelweg nicht ausgebaut ist. Ab und zu begegnen einem dort ein paar Spaziergänger - sonst ist dort einfach nur Ruhe. 

Die Ruhe wird nur unterbrochen vom Plätschern des Wassers, von Vogelgezwitscher und vom Rufen der Frosche im nahegelegenen Augebiet. Der Donauaubschnitt bei St.Pantaleon zählt zu den wenigen Stellen an der Donau, wo sich gewisse Tiere noch ungestört aufhalten können und wo der Mensch zu jeder Tageszeit seine Ruhe findet. Mit dieser Ruhe soll bald Schluss sein: eine Jet-Ski-Trainingsstrecke ist dort geplant. Ja - richtig gelesen - diese Wassermopeds, die teilweise noch mit Zweitaktmotoren unterwegs sind- und die einen Mordslärm verursachen...

Eine Änderung in der Schifffahrtsanlagenverordnung im Jahr 2019 unter dem damaligen Verkehrsminister Norbert Hofer macht es möglich, dass auf der Donau zwischen St. Pantaleon-Erla und Naarn auf 1,2 Kilometern eine Waterbike-Zone entstehen kann.  Drei Bojen wurden auf einer Länge von 1,2km bewilligt. Damit ist dem Wassermopedspass Tür und Tor geöffnet. 

Ein Spass, der im Grunde von wenigen Leuten ausgeübt wird. Sieht man sich die Website des Club Wavesurf aus Asten an, so bemerkt man, dass es hier ausschließlich um die Gaudi geht. Der letzte Termineintrag auf der Website stammt aus dem Jahr 2011, die Anzahl der Mitglieder ist überschaubar, Bewerbe oder Events finden praktisch keine statt. Die ganze Geschichte hat offensichtlich rein hobbymässigen Charakter und ist weder sportlich noch wirtschaftlich bedeutend.

Sehr wohl bedeutsam ist die Geschichte für die Natur: denn sobald hier mal der Betrieb anläuft ist Schluss mit der Ruhe. Da hilft auch die Aussage der Clubvertreter nicht weiter: "Es wird nicht eskalieren". Denn ob es eskalieren wird, liegt nicht in der Hand der Jet-Ski-Fahrer. Auch wenn sie hier lustig ihre Runden drehen, und sich vielleicht an die Vorgaben halten, können sie es nicht verhindern, dass die Sache irgendwann zu einer Attraktion für Schaulustige wird. Wenn einmal die ersten Videos im Netz auftauchen und sich die Sache herumspricht, dann können solche Dinge schneller entgleiten, als es einem lieb ist. 

Seit 20 Jahren ist der Verein nun auf der Suche nach einer geeigneten Strecke - kein Wunder, denn niemand will den Lärm vor der Haustür haben. Also entschied man sich, den Lärm in die Natur zu exportieren. Dort werden maximal ein paar seltene Vögel gestört, was soll's, die sollen sich doch woanders ihren Horst bauen. Hauptsache ein paar Leute haben ihren Spass....




Wieviel Platz für Randsportarten?

Man stelle sich das einmal vor: auf dem Perger Hauptplatz soll eine Radball-Zone errichtet werden. Ein Verein bestehend aus 4 Mitgliedern (2 Mannschaften) hat hier durchgesetzt, dass hier eine Trainings und Wettbewerbszone auf öffentlichem Grund errichtet wird. Dem Vorhaben fallen 10 Parkplätze am Hauptplatz zum Opfer. Ich bin mir sicher: beim ersten Radball Training hagelt es Prügel für die Sportler, denn niemand kann verstehen, dass hier einer Randgruppe derart hohe Privilegien zuteil werden.

Ja, Radball gehört in Österreich zu den sogenannten "Randsportarten", genauso wie Synchronschwimmen, Lacrosse, Landhockey, Polo oder Croquet. Auch wenn viele von diesen Sportarten noch nie was gehört haben, so sind diese Teil der Sportlandschaft, haben ihre Berechtigung und tragen zur Vielfalt bei. Und sie haben auch ihre (wenn auch wenigen) Anhänger, die für ihren Sport ihre Freizeit und Geld opfern. Und sie gehen damit eigentlich niemandem auf die Nerven. Mir ist nicht bekannt, dass ein Radball-Verein, eine Gruppe Synchronschwimmerinnen oder ein Lacrosse-Club hier jemals öffentliche Flächen eingefordert hätte. Sie alle fanden offenbar mit den vorhandenen Möglichkeiten ihr Auslangen.

Auch Jetski/Waterbike gehört in Österreich zu diesen Randsportarten. In manchen Ländern, wie z.B. in den USA geniesst diese Sportart mehr Popularität, bei uns führt die Sache ein Schattendasein. Bis jetzt gab es in NÖ zwei private Plätze, wo die Sportart ausgeübt werden konnte: im Speedworld Actionpark in Pachfurth und auf dem Baggersee der Firma Lasselsberger bei Pöchlarn.

Das war den Wassersportlern offenbar nicht genug, also entschieden sie sich vor ca. 20 Jahren, eine Waterbike-Strecke auf der Donau zu beantragen. Das Vorhaben scheiterte immer wieder. Es wurden Anträge gestellt, geprüft, Gutachten eingeholt - und dann kam es zu einem Bürgerprotest.
Im Jahre 2008 wurden in Strengberg 3500 Unterschriften gegen eine dort geplante Jet-Ski- Strecke gesammelt. Es wurden Lärmgutachten erstellt, die Sache wurde schliesslich doch nicht bewilligt. 2019 kam es erneut zu einer Verhandlung. Diesmal wurde die Strecke in St.Pantaleon-Erla beantragt. Auch hier konnte das Verfahren in erster Instanz nicht abgeschlossen werden.

Über die Jahre wurden hier Steuergelder verbraten, denn so ein Antrag muss jedes Mal bearbeitet, begutachtet und verhandelt werden.

Und jedes Mal ist es eigentlich die gleiche Situation: einige wenige wollen das, was viele nicht wollen. Ein Gedanke, der gar nicht so in unser demokratisches Weltbild passen will. Die Errichtung der JetSki Strecken scheiterte immer daran, dass niemand den Lärm vor der Haustüre will, die Anrainer nicht, die Erholungssuchenden nicht, die Wirtschaftstreibenden nicht und die Natur schon gar nicht.

Da wäre uns vielleicht allen doch eine Radball-Zone lieber....da haben wir ausser ein paar schnaufenden Sportlern und dem Torjubel von ein paar Fans kaum Nebengeräusche....und Schadstoffe werden auch nicht ausgestossen....


Freitag, 9. August 2019

Aisttal bei Pregarten

Wenn die Temperaturen die 30°C Marke überschreiten, dann gibt es einen Platz, wo es mich immer hinzieht. Das Aisttal bei Pregarten ist speziell bei grosser Hitze ein Ort, wo man sich herrlich abkühlen kann. Auch wenn die Aist momentan wenig Wasser führt, so findet man doch genug stellen, wo man die Füsse ins Wasser halten kann. Oberhalb die Kriemühle gibt es sogar einen kleinen Badeplatz, der vor allem bei Familien mit Kindern sehr beliebt ist.























Dienstag, 23. Juli 2019

Süsswasserquallen (Craspedacusta sowerbii)



Lange nicht mehr gesehen, bei hohen Wassertemperaturen findet man gelegentlich Süsswasserquallen (Craspedacusta sowerbii).

Fachleute oder Clowns?

Unlängst sehe ich ein Video im Internet: ein ehemaliger Politiker sitzt in einem Bottich und erklärt der Welt, dass es im Sommer schon immer heiss war. Die Szene wirkt naiv und lächerlich. Ein 40-Jähriger, der offenbar den Unterschied von Wetter und Klima nicht begriffen hat und agiert wie ein pubertierender Klassenkasperl.
Klar, Ökologie ist ein komplexes Thema, auch ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich die Zusammenhänge begriffen hatte. Aber ich hatte damals einen guten Lehrmeister: Professor Krapfenbauer hat uns an der Boku gelehrt, wie sich Emissionen auf das Klima, den Regen, die Böden auswirken. Bei zahlreichen Exkursionen wurde uns vor Augen geführt, wie der saure Regen im Erzgebirge ganze Wälder zerstört hat, wie der Zuwachs der Bäume auf ein Minimum schrumpfte und wie sich Trockenheit auf Extremstandorten auswirkt. Und unser Professor zeichnete vor 30 Jahren auch genau das Bild, das wir jetzt in der Natur vorfinden: es wird zu vemehrter Ausbreitung von Schädlingen kommen, es werden Unmengen an Schadholz anfallen, die Holzpreise werden in den Keller fallen. Der Klimawandel wird auch weitreichende Folgen in der Landwirtschaft haben, Wetterextreme werden häufiger. All das wird von Wissenschaftlern schon seit Jahrzehnten prophezeit und tritt jetzt ein. 
Seit Jahrzehnten besteht ein wissenschaftlicher Konsens, was den Klimawandel betrifft. Die Entwicklung ist eindeutig anhand von Messungen belegbar. Auch in der Land- und Forstwirtschaft besteht keinerlei Zweifel daran, und jeder, der hier arbeitet ist direkt mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert. 
Und dann tauchen plötzlich Clowns auf, die der Welt erklären, dass es immer schon heiss war, dass es auch früher schon Gewitter gegeben hat und das CO2 nur einen winzig kleinen Anteil an der Erdatmosphäre hat. Ja, CO2 ist ein Spurengas, auch das weiss man, wenn man sich ein wenig mit den ökologischen Zusammenhänge befasst. Der Anstieg des CO2 ist messbar und wird permanent von Klimatologen erfasst. Und er steht im Einklang mit der wirtschaftlichen und industriellen Entwicklung auf unserem Planeten, auch in diesem Punkt ist sich die Wissenschaft sicher. 
Und plötzlich wird dir von einigen Seiten erklärt, dass alles ganz anders ist. Interessant ist immer, wer dann versucht, die Dinge zu erklären. Leute, die mit Natur, Ökologie und  Klimatologie ganz und gar nichts am Hut haben, bei denen das Naturverständnis bei der Thujenhecke aufhört.
Das Thema ist durchaus ein ernstes Thema und wird uns in Zukunft noch ausgiebig beschäftigen. Die Frage ist nur, wem wir das Thema überlassen wollen: den Fachleuten oder den Clowns?

Das Bild steht sinnbildlich für eines der vielen Wetterextreme, mit denen wir es heute bereits zu tun haben. 28°C Luft- und Wassertemperatur in Schweden, an der Grenze zur Norwegen - das hat es in dieser Form bis jetzt nicht gegeben.

Montag, 1. April 2019

Wenn Ferkel Picknick machen....

Ein paar Schönwettertage - und man traut seinen Augen kaum: das Augebiet an der Enns unterhalb des Stauwerks Thaling ist voll mit Müll. Die Leut fahren mit den Autos bis fast hin zum Ufer, dort wird eine ordentliche Schweinerei veranstaltet und der Dreck möglichst gut über das ganze Augebiet verteilt. Dass diese Leute nicht zu den hellsten Köpfen zählen, erkennt man daran, dass sie ihre persönlich adressierte Post an der Feuerstelle vergessen. Die Namen sind notiert, die Autonummern ebenfalls. Man muss damit rechnen, in absehbarer Zeit Besuche von der Polizei zu bekommen.